Von Swakopmund führte uns unsere Reise nun, nach einem Abstecher zum Cape Cross mit seiner riesigen, bis zu 120000 Tiere starken Robbenkolonie, über die C35 an Uis vorbei zum Vingerklip bei den Ugab Terrassen. Tanken sollte man in Uis, wo man sich allerdings auf aufdringliche Steinverkäufer einstellen muss. Sobald unsere Autoscheibe runter war, hatten wir 3 Hände im Auto, die wir nur nach dem Kauf von einigen bunten Steinen wieder aus dem Auto heraus bekamen. Naja, die Menschen haben hier nicht viel und ein paar Euros kann man hier ruhig mal investieren.
Wir haben in der Ugab Terrace Lodge übernachtet. Die Bungalows stehen direkt am Rande eines Tafelbergs, mit herrlichem Blick auf die 35 Meter hohe Fingerklippe und die Tafelberge. Die Landschaft erinnerte uns an das Monument Valley in den USA. Der Parkplatz der Lodge ist unterhalb des Berges. Wenn man keinen 4WD hat wird man, sobald man bemerkt wird, unten abgeholt. Mit eigenem 4 WD kann man den (sehr) steilen Weg selbst hochfahren.
Neben der herrlichen Aussicht, den schönen Bungis (Nr 10 liegt am besten), der netten Lodge-Mannschaft und einer Sonnenterrasse am Pool kann man nicht sehr viel unternehmen. Die im Internet angekündigten Reitausflüge gibt es mangels Vierbeinern leider nicht. Wir sind zur 4 km entfernten Vingerklip gefahren, haben sie “bestiegen” und sind von dort aus etwa eine 1/2 Stunde zur Vingerklip Lodge gewandert. Die liegt wunderschön und bietet auch Tagesbesuchern ein leckeres Gericht mit Blick auf eine der drei tierreichen Wasserstellen (Auf dem Gelände befinden sich u.a. Kudus, Giraffen, Affen, Antilopen, Oryx) , einige kurze Wandermöglichkeiten mit tollen Aussichtspunkten. Von hier kann man auch eine Tour zu einem Himbadorf buchen ( 1000 N$).
Nach 2 Tagen ging es mit ca. 2 1/2 stündige Fahrt nun zu einem weiteren Highlight unserer Namibia-Reise, dem Etosha Nationalpark. Nach einem Tankstop in Outjo, ging es zum Okaukuejo Rastlager im südlichen Parkteil. Wir haben zu unserem Standardbungalow ein Upgrade auf einen Wasserloch-Bungi gebucht und das hat sich gelohnt, den auch bei Dunkelheit konnten wir die Tiere auf dem beleuchteten Areal gut beobachten und dazu brauchten wir nur wenige Schritte zu gehen. Das Rastlager ist relativ gross und am Abend wurde ein leckeres Buffet für 150,- N$ angeboten. Während des Essens schlichen Schakale um die Tische und Tanzgruppen boten schöne afrikanische Tänze und Gesänge. Es gibt Läden, ein Schimmbad und eine Tankstelle, wie auch in den beiden weiteren Rastlagern Halali und Namutoni.
Von Okaukuejo aus kann man viele interessante Wasserlöcher erreichen. Sehr hilfreiche Tipps welche Tiere man wann, an welchem Wasserloch sichten kann, inkl. Straßenkarten und Routentipps für den Aufenthalt im Etosha, finden sich in den beiden Reiseführern die auf der Seite Reisevorbereitungen empfohlen werden. Wichtig ist das man zur angeschlagenen Uhrzeit wieder zurück im Lager ist, bzw. den Park verlassen hat, sonst steht man vor verschlossenen Toren. Die Begegnung mit den verschiedensten Tieren in freier Wildbahn kann man nicht beschreiben, die muß man selbst erleben. Wir haben an den 3 Tagen rund 500 km im Park “erfahren” und dabei neben hunderten Zebras und Springböcken auch Löwen, Nashörner (abends am Okaukuejo Wasserloch), Elefantenherden, viele Antilopenarten, Oryx, Giraffen und vieles mehr beobachten können.
Die 2. und 3. Übernachtung hatten wir übrigens außerhalb des Parks, in der sehr empfehlenswerten, 36000 Hektar großen, Etosha Aoba Lodge, direkt angrenzend an den Etosha NP an der Fisher’s Pan. Dort herrschte vorallem beim abendlichen Menü unter freiem Himmel eine tolle, afrikanische Atmosphäre.
Der Umgang in der Lodge durch die deutsche Leitung ist, im Gegensatz zu den grossen Rastlagern im Park, sehr persönlich und nach dem Menü werden die Erlebnisse am Lagerfeuer ausgetauscht. Im schönen Bungalow (Foto) erwartete uns dann eine Wärmflasche im angewärmten Bett.
Wir fanden es auch von der Route her sehr praktisch zuerst den westlichen Teil von Okaukuejo aus zu erkunden, dann auf der Tagestour von Okaukuejo durch den Park zur Aoba Lodge, die Wasserlöcher zwischen Halali und Namutoni anzufahren. Und schliesslich am 3 Tag den östlichen Teil von der Aoba Lodge aus zu erkunden. Die 13 km lange Farmstrasse zur Aoba Lodge geht übrigens ca. 100 Meter nach dem Parkausgang links von der Hauptstrasse ab.
Den Eintritt für den Park kann man übrigens schon für den gesamten geplanten Aufenthalt am Anfang der Etosha Reise in einem der Rastlager zahlen.