Unsere Tour durch Norwegens Süden 2023

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Nach unserer Tour rund um Island 2021 wollten wir wieder nach Skandinavien und unsere Wahl viel sofort auf Norwegen.
Berge, Fjorde, Landschaft und Natur pur waren unsere Erwartungen an diese Reise und die wurden nicht enttäuscht!

Norwegens Süden und Südwesten bieten optimale Bedingungen für individuelle Reisen, insbesondere mit einem Wohnmobil. Die Region beeindruckt mit atemberaubenden Landschaften, malerischen Küsten, majestätischen Fjorden und einer Vielzahl von möglichen Outdoor-Aktivitäten. Die verschiedenen Regionen Norwegens im Süden und Südwesten zeichnen sich durch ihre Vielfalt aus, von idyllischen Küstendörfern über lebendige Städte bis hin zu unberührter Natur.

Im Juni 2023 ging es dann los auf unsere 3 wöchige Reise durch Norwegens Süden und Südwesten mit unserem Kastenwagen.
Zuerst wollten wir mit dem Auto fahren und überwiegend in Hütten auf Campingplätzen übernachten. Die gibt es da auf fast jedem Campingplatz. Daher ist die beschriebene Reise auch mit einem Auto möglich. Da wir aber schon länger mit dem Gedanken gespielt haben, uns einen Kastenwagen zu kaufen, haben wir uns dann zum Glück, für diese Reiseart entschieden. Norwegen ist wohl das optimale Wohnmobilland in Europa mit einer hervorragenden Infrastruktur für Camper.
Da das unsere erste Reise mit einem Wohnmobil war, haben wir uns den 6 Meter Kastenwagen erstmal gemietet. Mittlerweile haben wir unseren eigenen Kastenwagen, unseren Günter 🙂
Den Reisebericht unserer herrlichen Norwegen Tour mit Günter im Juni 2024, mit Fokus auf die Landschaftsroute Helgelandskysten und Lofoten, findest du hier >>>

Zu den Höhepunkten unserer Reise zählten die eindrucksvollen Landschaftsrouten und herrliche Berg und Fjordlandschaft, die uns mit ihrer unberührten Natur und spektakulären Wanderwegen beeindruckten. Auch sehr sehenswerten Städte wie Bergen, Alesund und Oslo luden uns zum entspannten Verweilen ein und begeisterten uns durch ihre Lage am Meer und ihre lebendige Atmosphäre.

Informationen, Tipps und unsere Erfahrungen zu Norwegen aus unseren Reisen 2023 + 2024:

Nationale Landschaftsrouten

Wir sind, wo immer es möglich war über die „Nationalen Landschaftsrouten“ gefahren, das werde ich im Reisebericht auch entsprechend erwähnen. Diese Strecken sind alle wunderschön und lohnen auch Umwege zu fahren. Hier ist der Weg das Ziel!
Insgesamt gibt es 18 dieser besonders schönen Strecken in Norwegen, die du auf der offiziellen Website mit Erläuterungen und Karten findest.

Campingplätze und „frei stehen“

Im Juni war es nie ein Problem einen freien Campingplatz zu bekommen. Einzig auf der Insel Runde haben wir 2023, am späten Nachmittag, keinen Platz auf dem einzigen Campingplatz der Insel mehr bekommen. Wenn du autark und von Campingplätzen unabhängig unterwegs bist ist Norwegen ein Paradies für Wohnmobilreisende, die das Abenteuer des Wildcampens suchen. Das Jedermannsrecht, das in Norwegen „Allemannsretten“ genannt wird, ermöglicht es dir, frei in der Natur zu campen, solange du einige grundlegende Regeln beachtest. Hier sind die wichtigsten Regeln für Wildcampen mit dem Wohnmobil in Norwegen:

Allemannsretten: Das Jedermannsrecht

In Norwegen erlaubt das Jedermannsrecht dir, in der Natur zu campen, solange du Rücksicht auf die Umwelt und andere Menschen nimmst. Dieses Recht gilt grundsätzlich für Zelte, wird aber auch für Wohnmobile geduldet, sofern du die Regeln einhältst.

Naturschutzgebiete: Informiere dich, ob du in einem Naturschutzgebiet bist. In diesen Gebieten gelten oft strengere Regeln, die du beachten musst.

Abstand zu Häusern: Stelle sicher, dass du mindestens 150 Meter von bewohnten Häusern und Hütten entfernt bist. Dies sorgt für die Privatsphäre der Bewohner und vermeidet Konflikte.

Kurzzeitiges Campen: Du darfst bis zu zwei Nächte an einem Ort bleiben, ohne die Erlaubnis des Grundstückseigentümers einzuholen. Für längere Aufenthalte musst du die Erlaubnis des Eigentümers einholen. Markisen, Stühle/Tische aufstellen solltest du vermeiden. Wenn Stühle dann nicht über Nacht.

Respektiere die Natur: Hinterlasse keine Spuren. Nimm deinen Müll mit und halte dich an die Regeln für das Feuermachen, insbesondere in Trockenperioden oder in der Nähe von Wäldern.

Verbotsschilder: In einigen sehr frequentierten Gegenden, findest du auch Verbotsschilder. Die solltest du natürlich respektieren.

Autofahren

Beim Autofahren in Norwegen gibt es einige Besonderheiten zu beachten, insbesondere aufgrund der vielen schmalen Straßen und Serpentinen. Vorausschauend und den Straßenverhältnissen angepasst zu fahren sollte selbstverständlich sein.

Eine Besonderheiten sind die Ausweichbuchten, die alle paar hundert Meter entlang schmaler Straßen zu finden sind. Diese Buchten ermöglichen es entgegenkommenden Fahrzeugen, sich zu passieren, da viele Straßen in Norwegen nicht breit genug für zwei Fahrzeuge sind. Man sollte immer so weit wie möglich nach vorn schauen und bei Gegenverkehr entweder selbst die nächste Bucht anfahren oder schauen ob der andere das macht. Das hat bei uns immer gut geklappt.

Darüber hinaus sollte man stets auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen achten, da die Bußgelder große Löcher in der Reisekasse hinterlassen können. Die Höchstgeschwindigkeit außer Orts liegt i.d.R. bei 80 km/h (Ausnahmen, die wenigen Schnellstraßen und Autobahnabschnitte um die größeren Städte herum, erlauben auch schon mal bis 110 km/h). Wir haben beobachtet das die meisten Norweger eher etwas langsamer unterwegs sind, was bei der schönen Landschaft ja auch nachvollziehbar ist 🙂
Aus den genannten Gründen und der oft erforderlichen Fährüberfahrten sollte man die Tagesstrecken nicht zu lang planen! In meinen Reiseberichten kannst du unsere Tageskilometer und reine Fahrzeit täglich nachvollziehen. Dazu kommen natürlich Fähren, Wanderungen, Pausen, Stadtbesichtigungen etc. unterwegs.

Der Weg ist das Ziel! Du solltest die atemberaubenden Landschaften des Landes ganz entschleunigt erkunden und unvergessliche Reiseerlebnisse sammeln.

Der Benzin / Dieselpreis in Norwegen war zu unserer Reisezeit nur wenig höher als in Deutschland. Die Preise waren aber auch sehr unterschiedlich und es lagen schonmal 20 Cent zwischen einzelnen Tankstellen. Auf dem Land waren die Preise meistens günstiger. Update 6/2024: Diesel zwischen 19,9 und 23,9 NOK

Parken ist in Norwegen teilweise unverschämt teuer, vor allem an den berühmten Naturhotspots die nur begrenzten Parkraum bieten. In den kleinen Städten ist das Parken meistens kostenlos und in den größeren Städten ähnlich wie bei uns. Die meisten Parkplätze in Städten akzeptieren übrigens die auch in Deutschland bekannte Easy Park App. Das ist sehr praktisch. Zur Website von EasyPark .
In Bergen und Oslo sind wir mit Bus bzw. Bahn in die Innenstadt gefahren. Das ist dort empfehlenswert vorallem wenn man mit einem großen WoMo unterwegs ist.

Maut ist ein Thema in Norwegen. Die größeren Straßen und teilweise auch die Straßennutzung in den Großstädten sind mautpflichtig. Schilder weisen i.d.R. vor Beginn der Mautstrecke auf die Kosten hin. Wenn man dann auf die Mautstraße fährt wird das Kennzeichen gescannt und später bekommt der Fahrzeughalter eine Rechnung. Das ist gerade bei gemieteten WoMo’s nicht so optimal. Wir haben uns bei Epass24 registriert und die Maut wurde dann direkt über die Kreditkarte abgerechnet.
Wenn du länger als einen „normalen“ Urlaub in Norwegen unterwegs sein wirst dann schau auf die Seite vom Nordlandblog, die Betreiber des Blogs haben alle Möglichkeiten zur Zahlung von Maut und Fährkosten vorbildlich zusammen getragen. Auch sonst gibt es dort viele Informationen zu Land und Leuten.

Fährfahrten Inland Zahlungsmöglichkeiten

Die Bezahlung der Fährfahrten ist unkompliziert: Entweder direkt beim Fährmann in bar (meistens auch mit Karte) oder, wie wir es gemacht haben, im Voraus bei FerryPay registrieren. Das Kennzeichen wird gescannt, und als Nutzer von FerryPay wurden wir direkt in unsere Spur geleitet, während der Betrag automatisch von unserer Kreditkarte abgebucht wurde. Diese Methode hat bei uns einwandfrei funktioniert. Zu jeder Überfahrt gibt es, nach einigen Tagen, eine Rechnung per email. Sogar bei einer doppelten Abbuchung wurde der Betrag umgehend nach einer E-Mail an Ferrypay erstattet.

Die Fahrzeuglängen werden nicht gemessen sondern vom Fährpersonal eher geschätzt, wir wurden bei rund 20 Fährfahrten 2023 + 2024 mit drei Ausnahmen in die richtige Kategorie bis 6 Meter eingestuft. Die, in den drei Fällen zu viel abgebuchten Gebühren, wurden nach einer Mail von mir, umgehend erstattet. Kastenwagen bis zu einer Länge von 6 Metern werden wie PKWs abgerechnet, was bedeutet, dass sich die Gebühren für Fahrzeuge unter 6 Metern im Vergleich zu Fahrzeugen ab 6 Metern schon unterscheiden – i.d.R. kosten Fahrzeuge von 6,01 – 8 Meter das Doppelte.
Wir haben für 7 Fährüberfahrten 2023 innerhalb Norwegens 789 NOK über FerryPay bezahlt. Für 13 Überfahrten 2024 waren es 1219 NOK, dabei aber auch die Fähre ab Bodo auf die Lofoten, die allein mit 563 NOK zu Buche schlägt. Auf der Helgelandskysten (FV17) waren einige Fähren kostenlos.

Geld sparen bei Fährüberfahrten nach Norwegen/Schweden

Ich habe die Buchungen der Color Line auf der norwegischen Seite durchgeführt, das ist spürbar günstiger als auf der deutschen Zwillingsseite. Und mit der Textübersetzung kein Problem. Man kann auch, bis zum Zahlungsvorgang, parallel auf der deutschen Seite die Texte lesen. Sieht alles komplett gleich aus.

Für unsere Überfahrt 2024 von Travemünde nach Trelleborg habe ich am Black Friday bei TT Line ein Schnäppchen machen können. Fähre Travemünde -Trelleborg inkl. WoMo und Innenkabinen 75 Euro tagsüber. Ich habe mich für die 9 stündige Nachtfahrt zu 149 Euro entschieden. Plus 29 Euro für eine Stornomöglichkeit bis einen Tag vorher.

Unsere Reise 2023 in Wort und Bild

In diesem Reisebericht werden wir unsere Route, Erfahrungen, Tipps und Highlights dieser wunderschönen Reise durch Norwegens Süden und Südwesten, mit vielen Fotos, teilen. Tauche ein in die faszinierende Welt Norwegens und lass dich von seiner Schönheit verzaubern!

Unser Wetter im Juni 23: Bis auf einen Vormittag in Geiranger hatten wir durchgängig tolles Wetter mit viel Sonnenschein 🙂 Ich denke es gibt viele Wetter-Varianten die einem Reisenden in Norwegen zu allen Jahreszeiten erwarten können. Aber wie schon in Island, war auch in Norwegen der Juni wirklich schön auf unserer Reise.
Wir haben aber auch Leute getroffen die aus einer anderen Richtung kamen und dort Regen hatten. Alles ist möglich.
Wir waren flexibel mit dem WoMo unterwegs und sind dem Regen ja in Geiranger einmal davon gefahren.

1. Tag: Fahrt bis Flensburg | 460 km

Unsere Reise begann zuhause in Ostwestfalen.

In Flensburg hatten wir unsere erste Übernachtung überhaupt mit einem Kastenwagen auf Camping Jarplund. Vorher hatten wir schonmal Mietwohnwagen auf Campingplätzen. Aber in so einem, vermeintlich kleinen, Kästchen ist das doch etwas anderes. Alles gut gegangen 🙂
Direkt beim Campingplatz ist eine Bushaltestelle von der wir am späten Nachmittag nach Flensburg rein gefahren sind. Flensburg ist eine schöne Stadt in der wir uns einige Stunden aufgehalten haben. Dann ging es mit dem Bus wieder zurück zum Campingplatz. Direkt neben dem Platz ist übrigens ein Supermarkt.

2. Tag: Flensburg – Hirtshals | 370 km

Von Dänemarks Süden ging es dann ganz in den Norden, mautfrei, über gut ausgebaute dänische Autobahnen, bis nach Hirtshals. Dort haben wir dann auf dem Hirtshals Camping, direkt am Nordseestrand übernachtet. Ein sehr empfehlenswerter Platz, auch für einen längeren Aufenthalt. Top Lage, sauber, Brötchenservice und das nette Örtchen Hirtshals ist mit einem kurzen Spaziergang erreichbar. Eine Strandwanderung zum Leuchtturm haben wir auch gemacht, das sollte man auf jeden Fall machen, der Blick oben vom Leuchtturm (Eintritt per Kreditkarte) ist sagenhaft.

3. Tag: Fährüberfahrt | Kristiansand – Lindesnes – Lyngdal | 105 km / 2 Std 20 Min

Wir fuhren gegen 10.15 Uhr zum nahe gelegenen Fährterminal. Man soll mindestens 1 Stunde vor dem Ablegen dort sein, wir wollten aber keinen Stress und waren früher dort. Am Hafen ist alles sehr übersichtlich ausgeschildert und auch der Check In funktionierte reibungslos. Die Auffahrt in die Fähre ist gut organisiert und wir hatten genügend Platz um sicher zu unserer Parkposition zu gelangen. Die Fähre von Color Line legte um 12.15 Uhr in Hirtshals ab. Wir haben für unseren 6 Meter Kastenwagen und Mittagsbuffet inkl. Getränke 2628 NOK bezahlt.
Mein Tipp: Ich habe die Buchung auf der norwegischen Seite der Color Line durchgeführt, das ist spürbar günstiger als auf der deutschen Zwillingsseite. Und mit der Textübersetzung kein Problem. Man kann auch, bis zum Zahlungsvorgang, parallel auf der deutschen Seite die Texte lesen. Sieht alles komplett gleich aus.

Für unsere im Sommer 2024 geplante Reise habe ich am Black Friday bei TT Line ein Schnäppchen machen können. Fähre Travemünde -Trelleborg inkl. WoMo und Innenkabinen 75 Euro tagsüber. Ich habe mich für die 10 stündige Nachtfahr zu 149 Euro entschieden. Plus 29 Euro für eine Stornomöglichkeit bis einen Tag vorher.

Gegen 15.30 Uhr legten wir, nach einer sehr sonnigen und ruhigen Überfahrt, in Kristiansand an. Der Zoll macht Stichproben, bei uns aber nicht. Wir haben uns beim Thema Alkohol aber auch an die Einfuhrvorschriften gehalten 😉
Nun ging unsere Norwegen Rundreise los. Von Kristiansand fuhren wir 1,5 Std., durch eine hier schon teilweise spektakuläre Landschaft (wir wußten ja nicht das es noch viel spektakulärer wird) , direkt auf die Halbinsel Lindesnes und machten dort, bei sehr windigem aber sonnigen Wetter eine kurze Wanderung zum Leuchtturm. Lindesnes ist der südlichste Punkt Norwegens und landschaftlich echt richtig schön. Hier haben wir die Nordsee dann zum ersten mal ganz anders kennen gelernt.
Wir wollten erst auf dem WoMo Stellplatz am Leuchtturm übernachten. Dort war es aber sehr windig und wir hatten auch noch Zeit. So sind wir dann auf den Camp Lyngdal (Hütten vorhanden) gefahren. Der wirkte erst sehr groß mit vielen Dauercampern. Aber die Stellplätze für Kurzzeitcamper lagen dann wunderschön und wir standen ganz allein, nur durch einen kleinen, lichten Wald vom wunderschönen Strand getrennt. Dort konnten wir, bei einem herrlichen Sonnenuntergang, so richtig in Norwegen ankommen.
Der Platz bietet alles was das Camperherz begehrt.

4. Tag: Flekkefjord – Helleren – Ruggenstein – Brusand – Landa Camping | 225 km / 5 Std.

Nach einem leckeren Frühstück mit Blick auf die Bucht sind wir dann über die E 39 zu unserem ersten Tagesziel, der hübschen Stadt Flekkefjord gefahren.
Flekkefjord ist eine malerische Kleinstadt an der Südküste Norwegens, eingebettet zwischen hohen Felsen und dem klaren Wasser des Flekkefjords. Bekannt für ihre schöne Altstadt mit ihren weißen Holzhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert, strahlt der Ort einen nostalgischen Charme aus. Wir sind durch die Straßen geschlendert und am Fjordzufluss gibt es einen lecker Bäcker 🙂

Dann ging es weiter auf unsere erste nationale Landschaftsroute „Jaeren“, so wurde die kurvige FV 44 benannt. 130 km von Flekkefjord bis Bore. Unser erstes Etappenziel, immer an der Küste entlang, war Helleren.
Die markanten Felsvorsprünge wurden von den Ureinwohnern vor Jahrhunderten genutzt, um sich vor den Elementen zu schützen und ihre Häuser zu errichten. Heute sind die traditionellen Häuser von Helleren ein beliebtes Touristenziel. Auch wir haben uns die sehr gut erhaltenen Holzhäuser ganz aus der Nähe angeschaut. Achtet auf die sehr kurzfristige Abbiegung nach links auf den Parkplatz. (GoogleMapsLink)


Nach weiteren 5 km auf der FV 44 geht es rechts ab, 2 km zum ausgeschilderten Ruggenstein (GoogleMapsLink). Vom Parkplatz sind wir ca. 600 Meter, erst über einen Waldweg, später durch eine herrliche Berglandschaft zum Ruggenstein gelaufen. Den 80 Tonnen schweren Stein haben wir dann mit der Schulter um wenige Millimeter bewegt. Der Stein liegt nur wenige qcm auf dem Boden auf 😉 Der kurze Abstecher lohnt allein schon wegen der Landschaft.

Nach weiteren herrlichen und kurvenreichen 60 km auf der FV 44 erreichten wir Brusand. Von einem Parkplatz direkt an der FV 44 aus, machten wir uns auf den Weg zum Brusand Strand Vest (GoogleMapsLink). Dort erwartete uns ein traumhafter Strandabschnitt mit Felsen und karibisch blaugrünem Wasser, der im Hochsommer sicherlich viele Badegäste anlockt. Hier haben wir uns ein windstillen Plätzchen im Sand gesucht und die Sonne genossen.

Von hier aus ist es nicht mehr weit bis nach Stavanger. Doch wir entschieden uns, noch vor der Stadt, bei Sandnes von der FV 44 Richtung Fähre Lauvvik – Oanes abzubiegen. Dort erwartete uns unsere erste von vielen Fährüberfahrten in Norwegen. Das war auch die einzige Fähre die wohl nicht an das FerryPay System angeschlossen war und wir in bar zahlen mußten. Es war auch die einzige Fähre wo wir eine längere Wartezeit hatten weil wir auf die zweite Überfahrt warten mußten. Bei der Ersten passten wir nicht mehr mit drauf.

Auf der anderen Seite angekommen sind wir dann zum Landa Camping (Hütten vorhanden) gefahren, der wird von einem sehr netten deutschen Besitzer betrieben und wir haben uns dort sehr wohl gefühlt. Wikinger Feeling in Norwegen inklusive.

5. Tag: Wanderung Lysefjord – Halandsosen | 105 km / 2 Std 20 Min

Vom Campingplatz sind wir über die FV 496 immer am Fjord entlang gefahren, nach 15 km geht es rechts in eine kleine Serpentinenstraße ab, die direkt zum Wanderparkplatz Skrøylå (GoogleMapsLink) führt. Die Straße ist recht eng und kurvig aber bis auf ein paar Schafe ist uns niemand entgegen gekommen. Die Wanderung ist ziemlich genau gegenüber dem berühmten Preikestolen. Wir haben uns aus zwei Gründen für diese Seite des Lysefjords entschieden. Dazu später mehr.

Unsere Wanderung startete direkt am Parkplatz und führte uns zuerst über einen Schotterweg, dann über kleine Pfade durch eine wunderschöne Berglandschaft zu einem sagenhaften Aussichtspunkt hoch oben über dem Lysefjord. Auf dem insgesamt 6,5 km langen Rundwanderweg braucht man feste Wanderschuhe und ggf. Wanderstöcke. Wir haben uns über 3 Stunden oben am Aussichtspunkt aufgehalten. Dort sind wir auf den Felsen zu verschiedenen Punkten gelaufen und haben insgesamt 4 andere Wanderer getroffen. Den Preikestolen haben wir dann mit dem Fernglas auf der anderen Seite entdeckt.

Warum nicht zum Preikestolen? Nun, erstens sind wir keine Fans von überfüllten Wanderungen und Hotspots, bei denen man sich durch eine Menschenmenge kämpfen muss, und die Idee, früh um 6 Uhr zu starten, ist auch nicht gerade verlockend. Außerdem sollte man berücksichtigen dass die Wanderung zum Preikestolen ziemlich anspruchsvoll und anstrengend ist.

Auf unserer Wanderung trafen wir ein junges Paar, das am Tag zuvor dort gewesen war. Sie sagten der Preikestolen sei aus nächster Nähe schon etwas Besonderes und einzigartig. Sie bestätigten jedoch auch, dass es stellenweise ein sehr anspruchsvoller und steiler Weg sei. Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, welche Tour am besten zu ihm passt. Oder einfach beide Touren machen!

Nach dem wunderschönen Eindrücken am Lysefjord sind wir dann zurück zum WoMo und nach einer kurzen Pause sind wir, über ein Teilstück der Landschaftsroute Ryfylke (Straße 523 + 13), auf den reinen Wohnmobilplatz, in wunderschöner Lage aber ohne Service, nach Halandsosen gefahren. Direkt gegenüber ist aber eine öffentliche WoMo Servicestation und eine Tankstelle.

6. Tag: Landschaftsroute Ryfylke FV520 bis Sundal | 150 km / 3,5 Std.

Das Highlight des Tages und ein Highlight unserer Reise war die Fahrt auf der FV 520 über Sauda. Dieser Streckenabschnitt der Ryfylke Landschaftsroute ist i.d.R von Mitte November bis in den Spätfrühling, manchmal auch bis in den Juni gesperrt. Dann kann man alternativ über die E13 fahren die ebenfalls das Prädikat Landschaftsroute trägt. Um die FV 520 zu erreichen sind wir von der E 13 auf die FV 517 abgebogen, die dann auf die FV 520 führt. Die gesamte Strecke ist einfach nur schön, besonders natürlich bei herrlichem Sonnenschein. Es ist ab Sauda teilweise recht eng und kurvig aber gut zu fahren. Wir hatten im Juni noch viel Schnee in den Höhenlagen und sind oft angehalten um zu genießen und kleinere Miniwanderungen zu machen. Seht selbst auf den Fotos.
Unsere Fahrt endete an dem Tag auf dem Campingplatz Sundal (Hütten vorhanden) wo wir den letzten Stellplatz bekamen, und der war direkt am Wasser – einfach Klasse!

7. Tag: Wanderung Bondhusvatnet – Steinsdalsfossen – Bergen | 105km / 2 Std.

Nach einem herrlichen Frühstück direkt am Wasser sind wir auf eine sehr lohnenswerte Wanderung zum Gletschersee Bondhusvatnet aufgebrochen. Der Weg ist sehr gut zu laufen und ohne große Steigungen. Zumindest bis zum Gletschersee, wer näher an der Gletscher möchte kann den See halb umrunden und dann weiter hoch steigen. Wir sind nach kurzer Rast am See wieder umgekehrt und waren nach knapp 2 Stunden wieder auf dem Campingplatz. Dort konnten wir noch duschen und gemütlich essen. Dann ging es gegen 13.00 Uhr weiter zum Steinsdalsfossen. Der Wasserfall bietet die Besonderheit das man hinter ihm her laufen kann. Einige Souvenirgeschäfte, wo es immer lecker Eis gibt und ein Bistro sind auch vor Ort.

Nach dem Steinsdalsfossen fuhren wir dann durch schöne Landschaften nach Bergen. Erst wollten wir die Stadt auslassen, haben uns aufgrund des herrlichen Wetters und weil wir eigentlich genug Zeit hatten, für einen Besuch und eine Übernachtung in der Hansestadt Bergen entschieden. Wir kamen gegen 16.00 Uhr auf dem Stellplatz Midttun Motell & Camping AS an. Wie der Name schon sagt ist auch ein Motel dabei. Der Stellplatz ist eher ein geteerter und gesicherter Parkplatz, aber die Sanitäreinrichtungen waren sauber und gut. Wir wollten hier ja auch nur schlafen.
Wir sind dann auch sofort in rund 20 Minuten zum Nesttun Terminal gelaufen. Von dort fährt die S-Bahn 1, alle paar Minuten, direkt bis in das Zentrum und am Abend auch wieder zurück. Das Ticket zieht man am Automaten, per Kreditkarte, digital. In Norwegen ist eigentlich alles digital 😉 Im Zentrum angekommen haben wir die Stadt dann erkundet und sind auch mit der der Fløibahn auf den 320 Meter hohen Aussichtsberg Fløyen gefahren. Die Talstation ist nur 150 Meter vom Fischmarkt im UNESCO-Weltkulturerbe Bryggen entfernt. Die Fahrt dauert nur 6 Minuten, und lohnt sich auf jeden Fall. Die Aussicht von dort oben ist schon der Hammer und schon die Fahrt ist abenteuerlich. Öffnungszeiten, Preise und weitere Infos bei Fløibahn – visitBergen.com
In meinem Video zeige ich dir den Blick von oben und die Talfahrt mit der Fløinbahn…

Am Abend haben wir dann im Hanseviertel Bryggen bei einem leckeren Hamburger und zwei Bierchen den Tag ausklingen lassen. Dafür ist man dann schnell 70-80 Euro los. Aber was soll’s, es war ein wunderschöner Sommerabend!

8/9. Tag: Über Voss und Twindevossen nach Flam | 150 km / 2 Std. 45 Min

Direkt nach dem Frühstück ging es für uns weiter über die E 16. Unser erster Halt war im Ort Voss, ganz nett für einen kurzen Rundgang. Dann fuhren wir zum Wasserfall Twindefossen, der liegt direkt an der E 16 und nach einer kurzen Wanderung dort weiter bis in den kleinen Ort Flam. Dort haben wir zwei Nächste auf dem schönen und voll ausgestatteten Campingplatz Flam (Hütten vorhanden) verbracht. Die Stellplätze und auch die Hütten sind terrassenförmig angelegt. Wir hatten eine schöne Aussicht auf Berge und Fluß.

Flam ist zwar nur eine Ansammlung von bunten Holzhäusern, die um das Kreuzfahrtschiff-Terminal herum gebaut wurden, aber der Charme des Ortes ist dennoch unverkennbar. Trotz der regelmäßigen Anlandungen großer Kreuzfahrtschiffe strahlt Flam eine angenehme Atmosphäre aus, die auch wir als überzeugte Individualurlauber genossen haben.

Für den nächsten Tag haben wir spontan eine „Minikreuzfahrt“ von Flam nach Gudvangen gebucht. Die Schifffahrt auf dem leisen Elektroschiff war wunderschön. Für Hin- und Rückfahrt zahlten wir 1600 NOK. Die Route führte zunächst durch den Aurlandsfjord und dann in den Nærøyfjord, der seit 2005 zum UNESCO-Welterbe gehört und als einer der schmalsten Fjorde Europas gilt. In Gudvangen hatten wir eine Stunde Aufenthalt, bevor es zurückging.

Während der Fahrt wurden wir von wunderschönen Wasserfällen, idyllischen Dörfern und vereinzelten Bauernhöfen entlang der Berghänge begleitet. Es war ein tolles Erlebnis, die atemberaubende Landschaft Norwegens vom Wasser aus zu sehen.

Wir hätten auch nur eine Strecke buchen können und die andere mit dem Linienbus. Bei dem herrlichen Wetter waren die rund 4 Stunden an Bord aber sehr entspannend.
Die Minikreuzfahrt auf dem Elektroschiff kannst du hier buchen. Einen Tag vorher wird in der Nebensaison reichen. Bei uns war noch viel Platz.

Den zweiten Abend haben wir dann vor unserem WoMo ausklingen lassen.

10. Tag: Über den Aurlandsfjellet – Boyabreen in das Oldental | 226 km / 4 Std 45 Min

Heute hatten wir eine lange aber wunderschöne Fahrt. Direkt hinter Flam fuhren wir auf der Landschaftsroute Aurlandsfjellet FV 243 die kompletten 47 km auf eine Höhe bis 1308 Meter (Achtung Wintersperre – Frühere Sperrungen erfolgten vom 07. Oktober bis 6. November. Frühere Öffnungen erfolgten vom 7. Mai bis 3. Juni.)
Alternative ist der 25km lange Lærdalstunnel.
Die Straße führt durch herrliche Hochgebirgslandschaften und endet offiziell in Lærdalsøyri. Dort sind wir dann über die E 5 bis zum Boyabreen Gletscher (GoogleMapsLink) gefahren. Der Parkplatz liegt unweit der E 5 und in 5 Minuten ist man dann zufuß am sehenswerten Gletschersee. Diesen kurzen Abstecher sollte man nicht verpassen.
Weiter auf der E 5 ging es durch viele Tunnel, in Skei wechselten wir auf die E 39, in Byrkjelo auf die FV 60 bis Olden. Dort auf die FV 724 in das wunderschöne Oldental. Nach einigen km kommt man an der schönen roten Holzkirche vorbei, dann führt die schmale Straße an schönen Bergseen und kleinen Siedlungen vorbei. Es gibt auch einen unbeleuchteten Tunnel mit Kurve – immer schön langsam!

Wir sind die Straße bis zum Ende gefahren. Dort übernachteten wir auf dem schönsten Campingplatz unserer Reise MELKEVOLL BRETUN CAMPING den ich eher zufällig im Internet gefunden hatte. Wir standen in einer faszinierenden Naturkulisse unterhalb eines Wasserfalls – einfach toll! Besser konnte der Tag nicht ausklingen!
Ich denke im Oldental kann man einen ganzen Urlaub verbringen und tolle Wanderungen machen.

11. Tag: Wanderung Brikdalsbreen – Insel Runde / Papageientaucher | 160 km / 3 Std.

Am nächsten Morgen sind wir dann, direkt vom Campingplatz, zu einer mit 4,5 km <> recht kurzen aber besonders schönen Wanderung los gezogen Ziel war der Briksdalbreen. Wieder ein Gletscher dessen Gletschersee wir nach rund 30 Minuten erreichten.

Insgesamt waren wir nach gut 2 Stunden wieder auf dem Campingplatz und sind dann von dort direkt auf die Insel Runde gefahren.

Die kleine Insel Runde vor der norwegischen Küste ist ein wahres Naturparadies und ein Muss für Naturliebhaber. Besonders bekannt ist Runde für seine großen Kolonien von Papageientauchern, die hier während der Brutzeit, von Mitte April bis Anfang August zahlreich anzutreffen sind. Eine Wanderung entlang der Steilklippen der Insel bietet die Möglichkeit, diese faszinierenden Vögel in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Die Aussicht von den Klippen ist atemberaubend und die Begegnung mit den Papageientauchern ein unvergessliches Erlebnis.

Der Campingplatz auf der Insel Runde war gegen 17.00 Uhr komplett belegt. Daher haben wir auf einem großen Parkplatz an der Zufahrtsstraße, kurz vor dem Ort geparkt. Vom Ortsende in Runde führt ein, auf den ersten 200 Metern, sehr steiler Wanderweg auf eine Hochfläche. Es gibt verschiedene Wandervarianten in dieser sehr schönen Gegend. Unsere rund 4,5 km <> Wanderstrecke findest du wie immer im Beitrag Wanderungen Norwegen.
Da die „Puffins“, so ist ihr Name in Skandinavien, erst gegen 19.00 Uhr vom Fische fangen zurück in ihre Nester kommen sind wir erst um 18.00 Uhr, bei bewölktem Himmel, los gewandert.
Astrid war in Island sehr enttäuscht das wir dort die Puffins nur aus der Ferne im Flug gesehen haben. Hier waren wir vorsichtig optimistisch das wir sie aus der Nähe sehen konnten. Die ersten Sichtungen unterwegs waren dann schön näher als in Island. Das wir den putzigen Vögeln aber einige Minuten später fast Auge in Auge gegenüber standen hatten wir nicht gedacht.

Nach ca. 40 Minuten haben wir die Klippen erreicht wo wohl die meisten Puffins leben. Es waren schon einige Wanderer hier aber wir ergatterten noch einen guten Platz am Klippenrand um die drolligen Tiere ganz aus der Nähe zu beobachten und zu fotografieren. Dann kam auch die Sonne raus und das Szenario war perfekt 🙂
Das Erlebnis kann ich jedem Naturliebhaber nur empfehlen!

Nach der Rückkehr an unser Wohnmobil gegen 21.00 Uhr haben wir beschlossen nicht auf dem Parkplatz zu übernachten (war auch verboten) sondern uns ein nettes Plätzchen zu suchen. Das haben wir dann auch gefunden und die erste Nacht allein in der Natur übernachtet. Das ist in Norwegen erlaubt, bzw. wird bei WoMo’s geduldet und ist ein tolles Feeling.

12 Tag: Alesund – Atlantikstraße – Karvag | 220 km / 4 Std 40 Min

Am Morgen des 12. Tages ging es dann von Runde erstmal nach Alesund. Bevor wir in die Innenstadt gefahren sind ging es auf den Aussichtsberg Aksla (GoogleMapsLink). Dort oben stehen Parkplätze zur Verfügung und wir hatten einen wunderschönen Blick auf die Hafenstadt Alesund und den Fjord. Dort oben kann man auch schöne Wanderungen machen. Wir wollten nach der tollen Aussicht aber gleich die schöne Stadt erkunden. In Alesund gibt es einige günstige Parkplätze in der Innenstadt. Von dort machten wir uns auf den Weg in die echt schöne Hafenstadt.
Übrigens findet zum Mitsommerfest um den 23.06. herum eine ganz besondere Tradition in Alesund statt. Dort wird ein riesiger, über 40 Meter hoher Holzstapel verbrannt und dabei gefeiert.

Nach einem leckeren und relativ günstigem Hamburger direkt an einem Bistro am Hafen verließen wir die schöne Stadt in Richtung der Landschaftsroute Atlanterhavsvegen.

Wir kennen die 36 km lange Küstenstraße eher unter dem Namen Atlantikstraße. Die Landschaftsroute liegt zwischen im Bud im Süden und Karvag im Norden.
Ehrlich gesagt waren wir, bei teilweise bewölktem Himmel, etwas enttäuscht von dem oft als eine der schönsten Küstenstraßen weltweit beschriebenen Highlight.
Aber vielleicht sind wir nach unseren vielen Reisen auch schon zu verwöhnt.

Von oben mit Drohnen aufgenommen sieht die Strecke schon sehr spektakulär aus. Wenn man sie befährt relativiert sich das aber etwas. Wir sind an den offiziellen Aussichtspunkten jeweils etwas gelaufen und die Landschaft und Brücken sind insgesamt schon toll. Aber für uns war es kein Superlativ. Mit Karvag erreichten wir dann den nördlichsten Punkt unserer Norwegen Rundreise Wohnmobil. Wir übernachteten auf dem, direkt an der Atlantikstraße gelegenen, Camping Sjostuer (Hütten vorhanden). Die parzellierten Plätze direkt am Meer waren schon belegt. Gegenüber ist aber eine große Wiese auf die wir und stellen durften und alle Sanitäranlagen nutzen konnten. Ein schöner Wohnmobilstellplatz, der Sonnenuntergang gegen 23.15 Uhr war nahezu perfekt.

13. Tag: Über Molde und Andalsnes zum Trollveggen | 110 km / 2 Std.

Wir fuhren die Atlantikstraße wieder ein Stück zurück bis Vervang, dort bogen wir in Richtung Molde auf die Straße 64 ab. Die Fahrt war wieder abwechslungsreich und schön. Hinter Molde führt der 2743 Meter lange Fannefjord Tunnel die 64 unter dem Meer auf die andere Fjordseite. Ein paar Kilometer weiter geht es über die sehenswerte Bolsøy Brücke weiter auf der 64 bis nach Andalsnes. Dort haben wir einen kleinen Bummel gemacht. Andalsnes ist ein schönes Städtchen und den kurzen Abstecher wert.

Wir haben uns dann, eher zufällig, den wunderschön gelegenenen Campingplatz Trollveggen (Hütten vorhanden) ausgesucht. Der Grund dafür war das wir von der Trollveggen, der mächtigen Trollwand gelesen hatten. Europas höchste senkrechte Felswand mit einer Höhe von 1000 m, 50 m Überhang und den Trollgipfeln, die fast 1800 m hoch sind.
Auf die konnten wir von unserem Stellplatz direkt schauen. Unterhalb ein reißender Fluß, gegenüber die Trollwand – gigantisch!
Wir haben nach unserer Ankunft eine schöne, gut 3 km kurze Rundwanderung gemacht. Zuerst am Fluß entlang dann „querfeldein“ zur Straße und an der entlang wieder zurück.

14. Tag: Fahrt über die Trollstigen zum Geiranger Fjord | 87 km / 2 Std 15 Min

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Blick auf die Trollwand fuhren wir dann auf die Landschaftsroute Trollstigen – Geiranger. Der Trollstigen Pass ist sicher der bekanntesten Bergpass Skandinaviens.

Wir können bestätigen dass es zweifellos ein Highlight unserer Norwegenreise war. Der Trollstigen, auch Trollleiter genannt, beeindruckte uns mit seinen spektakulären Serpentinen und dem atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft.

Die Straße schlängelte sich steil den Berg hinauf, durch enge Kurven und über imposante Brücken. Der Blick von den Aussichtsplattformen entlang der Strecke war einfach überwältigend und bot uns einen Panoramablick auf die majestätischen Berge, grünen Täler und tosenden Wasserfälle.

Ganz oben auf der Passhöhe ist der wohl spektakulärste Aussichtspunkt. Vom Café gelangt man über schöne Wege und Treppen zu den einzelnen Aussichtsplattformen. Die größte ragt über eine Kante und schwebt 200 Meter über dem Trollstigen, der sich den steilen Berghang in Serpentinen hinaufschlängelt. Die ersten Plattformen, die am leichtesten zu erreichen sind, sind natürlich sehr frequentiert und es geht teilweise im Gänsemarsch mit den vielen Bustouristen voran. Je weiter wir aber gegangen sind desto leerer wurde es. Und die Aussicht auf die Straße und das Tal sind wirklich toll.
Es war schon interessant den Begegnungsverkehr der Autos und Busse in den engen Kurven zu beobachten. Aber irgendwie kommen immer alle aneinander vorbei.

Nachdem wir den Trollstigen „bezwungen“ hatten, führte unsere schöne Fahrt weiter zum berühmten Geirangerfjord, der ebenfalls zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Der Geirangerfjord beeindruckte uns mit seinen steilen Felswänden, smaragdgrünem Wasser und zahlreichen Wasserfällen, darunter der berühmte Sieben-Schwestern-Wasserfall.

Bis hier haben wir rund 90 der insgesamt 104 km langen Landschaftsroute befahren. Übernachtet haben wir auf dem Camping Vinje (Hütten vorhanden) der uns viel besser gefallen hat als der Campingplatz unten in Geiranger am Fjord. Dort herrschte irgendwie Camping Massentourismus schon beim Einchecken.
Vom schönen Campingplatz, der oberhalb des Ortes liegt, führt ein schöner Weg über Pfade und Treppen hinunter an der Geirangerfjord. Klar, dort liegen wohl immer Kreuzfahrtschiffe und entsprechend ist dort alles auf die Kreuzfahrer ausgelegt. Ein Bummel durch die kleinen Geschäfte und netten Lokale lohnt sich aber.
Da uns der nächste Morgen mit Regen begrüßte (der erste auf der Tour) und der Blick in die Wetterapp nicht so ermutigend war, beschlossen wir Geiranger nach nur einer Nacht in Richtung Jotunheimen NP zu verlassen. Dort sollte die Sonne scheinen 🙂

15./16. Tag: Von Geiranger – Lom – Jotunheimen NP | 140 km / 3 Std.

Die gesamte Strecke war wunderschön und nach einer Stunde gewann dann auch die Sonne wieder mehr und mehr die Oberhand. Unsere Fahrt führte uns zuerst noch über die Landschaftsroute FV63 mit wunderschöner Naturkulisse. Einen (mautpflichtigen) Abstecher auf den 1476 Meter hoch gelegenen Dalsnibba haben wir aufgrund des dort noch überwiegend stark bewölktem Himmels nicht gemacht. Bei schönem Wetter sicher sehr lohnenswert.

Am Ende der FV 63 ging es dann auf der 15 weiter, die führte uns weiter durch tolle Landschaften, erstmal an den Fluß Otta wo wir am Donfoss River View einen Fotostop einlegten (GoogleMapsLink). Parken kann man gut beim Supermarkt nach Überquerung der Brücke rechts.

Der nächste Stop war dann in dem schönen Ort Lom, direkt an der Straße 15, mit seiner berühmten Stabkirche die eine Besichtigung Wert ist.
Nun ist es nicht mehr weit bis zum Abzweig auf die FV 51 die uns auf den Campingplatz Randsverk (Hütten vorhanden) im Jotunheimen NP führte.
Ein sehr schöner, recht großer Platz mit allen Services, einem kleinen Laden und Bistro mit leckeren Gerichten.
Der dänische Besitzer spricht perfekt deutsch und gibt gern Tipps für Wanderungen und eine Elchsafari.
Nachdem wir einen schönen Stellplatz gefunden und einen Kaffee in der Sonne getrunken haben, wurden gleich die Wanderstiefel geschnürt und es ging auf eine 6 km Rundwanderung die uns durch Wiesen und Wälder führte. Gemeckert haben nur die Ziegen unterwegs (-:

Am nächsten Tag haben wir uns dann den 1162 Meter hohen Gipfel des Ornkampen vorgenommen, mit Start am Campingplatz. Diese Wanderung mit gut 400 HM war herrlich, oben war es sehr windig und kalt, da kamen die Mützen im Rucksack dann doch noch zum Einsatz. Auf dem Gipfel begrüßte uns eine Wanderhütte, in der jeder Wanderer windgeschützt eine Pause einlegen kann. Echt schön, sowas habe ich in den Alpen noch nicht gesehen. Dafür bekommt man in den Alpenhütten oft ein Frischgezapftes, das ist hier natürlich nicht im Angebot 😉

Am Abend fuhren wir dann gegen 21.30 Uhr auf eine, vom Besitzer des Platzes empfohlene, Elchsafari auf eigene Faust. Nehmt eine Landkarte mit und fragt ihn nach der Route. Wir mußten ein paar Kilometer auf der 51 zurück fahren und dann ging es auf eine ca. 30 km Rundtour auf Schotter (mit WoMo gut fahrbar) durch die Wälder und Wiesen. Er gab uns eine 99%ige Sichtungsgarantie wenn wir ggf. auch zwei mal die Runde drehen würden. Leider haben wir keinen Elch gesehen. Wir sind die Runde dann aber auch nicht nochmal gefahren. Es war zwar ein schönes Erlebnis, auch ohne Elche, aber nochmal langsam die 1,5 Std. Schotterstraße abfahren wollten wir dann um kurz vor Mitternacht auch nicht mehr. Ich vermute wir sind zu früh gestartet weil es erst ab 23.00 Uhr richtig dämmerig wird.
Zumindest haben wir dann von Elchen geträumt 😉

17 Tag: Landschaftsroute Valdresflye | Besseggen | 93 km / 2 Std.

Eine Fahrt auf der Landschaftsroute Valdresflye gibt einem das Gefühl, über der Hochebene mit ihrem einzigartigen Blick auf die Gipfel des Nationalparks Jotunheimen zu schweben. Ein Großteil der Strecke verläuft über der Baumgrenze; ihr höchster Punkt befindet sich auf 1389 Metern ü.d.M., ein Highlight unserer Reise.

Unser erster Stop war gut 30 km nach Randsverk am Gjendesee – in der Nebensaison war es kein Problem direkt am Schiffsanleger einen Parkplatz zu bekommen (GoogleMapsLink). Dort ist auch ein kleiner Shop und Bistro.
Dort, auf 984 Metern Höhe startet die berühmte und teilweise schwierige Besseggen Wandertour. Es geht über einen 1743 Meter hohen Pass über den Besseggengrad zur Hütte Memurubu, die wieder am Gjendesee liegt. Es führt auch ein leichterer Weg am Seeufer entlang nach Memurubu. Von dort fährt ein Boot zurück zur Ausgangsposition. Dazu sollte man aber vorher unbedingt die Fahrtzeiten erkunden. Umgekehrt geht die Tour auch, dann ist man flexibler unterwegs weil man ja zurück zum Auto läuft und nicht auf das Schiff angewiesen ist..
Rund um den Gjendesee kann man auch mehrtägige Bergtouren unternehmen. Infos zu Schiff Fahrtzeiten, Preise, Wanderungen am Gjendesee
Wir haben uns dort nur auf einem Spaziergang umgeschaut, ein Eis geschleckt und die herrliche Bergkulisse um den See genossen.

Genießen ist für diesen Tag das Zauberwort. Wir haben uns den ganzen Tag auf der Valdresflye Route aufgehalten und oft angehalten. Eine wunderschöne, 2 km Wanderung, die ich eher zufällig ausgewählt hatte, führte uns in das Hochgebirge des Jotunheimen NP. Die Fotos sagen mehr als Worte.
Geparkt haben wir in der Nähe eines Hotels (GoogleMapsLink) Dort war auch eine große Ebene wo einige WoMos gestanden haben.

Dann haben wir uns, zum zweiten mal auf der Reise, einen Stellplatz in der Natur oben im Gebirge auf einem der vielen kleinen Parkplätze gesucht. (Für Autofahrer bietet sich das Hotel am Wanderparkplatz an)
Das war wunderschön und ein besonderes Erlebnis.

18. Tag: Fahrt nach Oslo – Camping Bogstad | 235 km / 4 Std.

Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir unser erstes Frühstück auf über 1000 Meter Höhe genießen. Dann fuhren wir weiter auf der herrlichen FV51 und danach auf die E 16 in Richtung Oslo. Wir haben uns dort den Campingplatz Bogstad (Hütten vorhanden) ausgesucht. Der ist recht groß und relativ teuer, liegt aber verkehrstechnisch sehr gut und die Auswahl in Stadtnähe ist ohnehin begrenzt. Die Buslinie 42 fährt direkt vorm Platz ab direkt in das Zentrum von Oslo, steigt an der Haltestelle Tjuvholmen aus, dann steht ihr schon direkt in der Bummel- und Amüsiermeile von Oslo . Dafür muß man sich vorher eine App herunterladen und Tickets kaufen (Infos an der Rezeption) Das Ticket gilt dann mehrere Stunden, die Gültigkeit wird in der App angezeigt. Wir konnten auf jeden Fall mit dem Ticket auch wieder zurück fahren.

Wir sind keine Stadturlauber aber Oslo hat uns gut gefallen. Die Highlights waren für uns die Oper von Oslo, ein faszinierendes Gebäude das wir auch „bestiegen“ haben. Von oben hatten wir einen wunderschönen Blick auf den Oslofjord und die Stadt. Auch das Tjuvholmen Viertel, wo der Bus hält hat uns sehr gut gefallen. Oslo’s sehenswerte und überschaubare Innenstadt kann man gut zu Fuß erkunden. Wir wollten noch eine Fjordrundfahrt machen aber das haben wir dann nicht mehr geschafft.
Am nächsten Vormittag haben wir dann den Holmenkollen, das Wintersportzentrum der norwegischen Profis, mit der hochmodernen Skischanze und dem Biathlonstadion besichtigt. Wir sind mit einem Aufzug (kostenpflichtig) ganz nach oben auf den Schanzenkopf gefahren. Der Blick ist schon toll!

19 – 23. Tag Von Oslo über Schweden + Dänemark nach Grömitz und dann heimwärts

Nach der Besichtigung des Holmenkollen sind wir dann Richtung Schweden gefahren und waren das erste mal auf einer norwegischen Autobahn. Wir wollten eigentlich bei Göteborg übernachten, dort sind wir dann aber bei Starkregen durchgefahren bis Bastad Camping wo wir nach 440 km und 5 Stunden Fahrtzeit auf dem WoMo Stellplatz übernachtet haben.


Am nächsten Tag ging es dann über die spektakuläre Öresundbrücke von Schweden nach Dänemark. Wir haben das Ticket vorher online gekauft (ca. 60 €) und konnten direkt durch fahren. Dann weiter bis Rödby wo wir die Fähre nach Puttgaden auf der Insel Fehmarn genommen haben. Diese Fähre fährt alle 30-40 Minuten und wir haben auch hier ca. 2 Std. vorher online ein Ticket gekauft (ca. 80 €)
Dan waren wir noch 2 Tage an der Ostsee haben einmal in der Lüneburger Heide übernachtet und schließlich war die wirklich wunderschöne Reise vorbei.
Insgesamt sind wir 4250 km in 75 Stunden gefahren. Die Preise für die Campingplätze lagen bei 25-30 Euro (Ausnahme Oslo 50 €)
Auch 2024 werden wir, diesmal mit unserem eigenen Kastenwagen Günter, wieder nach Norwegen fahren 🙂

Zum Reisebericht Norwegen | Helgeland und die Lofoten >>>

Zu vielen in diesem Reisebericht erwähnten Wanderungen, findest du ein Video auf meinem YouTube Kanal >>>

Wenn du kein eigenes Wohnmobil besitzt kannst du natürlich auch in Norwegen eines mieten
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Wenn du überlegst ein eigenen Wohnmobil anzuschaffen lese unbedingt vorher meinen Bericht „Rund um das Wohnmobil“

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